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Audio: Noteperformer

Als Wiedergabe-Engine benutze ich nun schon seit über einem Jahr NotePerformer und bin völlig begeistert davon. Man will ja auch während des Komponierens und Arrangierens ein brauchbares Klangerlebnis haben, das nicht von der Arbeit ablenkt.

Im Gegensatz zu anderen Audio-Engines, welche die MIDI-Daten des Notenprogramms sofort in Klänge umwandeln, geht NotePerformer von Wallander Instruments einen völlig anderen Weg: Der eingehende Strom an Daten (Töne, Lautstärke, Artikulationen etc.) wird eine Sekunde lang beobachtet und analysiert, und die Software „interpretiert“ dann diese Daten, wie es auch ein Musiker machen würde.* Dadurch können Zusammenhänge wie Phrasen und dergleichen erstaunlich gut erkannt werden, die Wiedergabe klingt viel realistischer.

Die Klänge, die mit NotePerformer mitgeliefert werden, sind an sich schon nicht schlecht – auch wenn sie in der Gesamtbalance eher für Symphonieorchester gestaltet sind und man für Blasorchester ein bisschen nachjustieren muss. Seit kurzer Zeit kann NotePerformer aber auch die in Version 5 von Dorico enthaltenen Klänge von Iconica Sketch ansteuern, was das Endergebnis noch wesentlich besser macht. Man erhält also die realistischeren Klänge von Iconica Sketch kombiniert mit der Erkennung von Phrasen durch NotePerformer.

Für die Arbeit während des Notenschreibens ist das eine wirklich gute Kombination, ohne dass man dafür gleich mehrere hundert oder tausend Euro für eines der „großen“ virtuellen Instrumente in die Hand nehmen muss. Wenn man eine wirklich realistische Wiedergabe erhalten will, etwa für das Erstellen von YouTube-Videos der Partitur, dann ist trotzdem noch einiges an Nacharbeit nötig – darüber aber dann in einem anderen Beitrag.

* Einziger Nachteil an dieser Technik ist, dass die Wiedergabe aufgrund dieser einsekündigen Verzögerung immer ein bisschen später startet. Und nach dem Abbruch der Wiedergabe spielt das „Orchester“ noch eine Sekunde lang weiter. Aber gut, das kennt man ja auch aus der Probe 😉